Politisches Samstagsgebet München
24. Sep 2022 – 18:00 Uhr ,
Kath.
Hochschulgemeinde,
Leopoldstr.
11; U3/U6 Giselastraße, Ausgang Georgenstraße
Kein Brot für die Welt
„Im Schatten der COVID-19 Pandemie haben Armut und steigende Preise
schon vor der Invasion Russlands zu einer Welle des Hungers geführt. Allein
von 2019 auf 2020 ist die Zahl der Hungernden um 118 Millionen auf bis zu 811
Millionen gestiegen. Der Krieg in der Ukraine erhöht nun Nahrungs- und
Energiepreise nochmals und schneidet so viele weitere Familien vom Zugang zum
Nötigsten ab. Verschärft durch die Pandemie fehlt vielen Staaten des Südens der
Spielraum, durch soziale Maßnahmen auf die Notlage zu reagieren.“
Mit diesen Worten analysieren MISEREOR und Greenpeace in einem gemeinsamen Positionspapier
vom 11. März 2022 - Gefahren der russischen Invasion in der Ukraine auf die
Welternährung aktiv angehen - die derzeitige Welternährungslage.
Beide NGOs fordern:
- Deutschland und die anderen G7 Staaten müssen sich für eine internationale Koordination zur Bekämpfung der verschärften Hungerkrise im Welternährungsrat ein-setzen.
- Trotz Sanktionen müssen Wege für den internationalen Nahrungsmittelhandel offengehalten werden.
- Reiche Staaten müssen umfassende finanzielle Verpflichtungen zur Stärkung sozialer Sicherungssysteme im Globalen Süden machen.
- Zur Stabilisierung der Lebensmittelpreise für Grundnahrungsmittel sind umgehend Maßnahmen zur Senkung des Verbrauchs von Getreide und Ölsaaten als Energie-träger zu prüfen.
- Der Einsatz von Brotgetreide als Futter-mittel zur Erzeugung von Fleisch für die reichen Länder ist gerade in der jetzigen Situation nicht akzeptabel und muss mit geeigneten Mitteln deutlich reduziert werden.
- Die globale Abhängigkeit von Lebensmittel- Dünger-, und Energieimporten muss langfristig gesenkt werden. Der im Koalitions-vertrag vereinbarte Ausbau der Agrarökologie ist dazu der beste Schritt.
(www.misereor.de/fileadmin/publikationen/positionspapier-ernaehrungskrise-ukraine-krieg.pdf).
Detail des Hungers - Skulptur von Ahad
Hosseini - Aserbaidschan Museum Tabriz Iran (7421597576).jpg
Frieden sähen, Krieg
beenden
„Die durch den Krieg in der Ukraine
verursachte Verschärfung der Welternährungskrise muss die Politik endlich
aufrütteln."
Mit einem gemeinsamen Appell richteten sich am 12. April
diesen Jahres entwicklungspolitische, bäuerliche und Menschenrechtsorganisationen
an Cem Özdemir bei einer Kundgebung vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium.
(Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft, Brot für die Welt, Christliche Initiative Romero ,
FIAN, INKOTA, MISEREOR und Oxfam)
„Hunger, Krieg, Biodiversitäts-
und Klimakrise dürfen nicht gegeneinander ausgespielt wer-den“, so die
Organisationen. Sie fordern eine globale Antwort auf die sich verschärfende Welternährungskrise
im Rahmen des Welternährungsrats. Hier werden die Betroffenen in die
Entscheidungen einbezogen. Diese Antwort müsse den Weg zu einem nachhaltigen
und gerechten Ernährungssystem aufzeigen, das auf Agrarökologie statt auf
industrielle Lebensmittelproduktion setzt. So würde Bäuerinnen und Bauern eine
Zukunft geboten, die der Klimakrise begegnet, die Biodiversität stärkt und ausreichend gesundes Essen für Alle produziert.
(www.misereor.de/presse/pressemeldungen-misereor/ frieden-saeen-krieg-beenden).
Über Ursachen, Folgen und Lösungskonzepte der Welthungerkrise
wollen wir mit unserem Referenten Martin Wagner ins
Gespräch kommen.
Martin Wagner ist Landesgeschäftsführer der Katholischen
Landvolkbewegung Bayern.
Den
geistlichen Impuls gestaltet Pfarrer Josef Mayer,
Geistlicher Leiter der Kath. Landvolkshochschule Petersberg.